Inge Herold: Sphären

Birgitta Weimers Arbeit „Sphären" zieht magisch an: Durch eine schmale Tür betritt man einen dunklen, schmalrechteckigen Raum, auf dem Boden zeichnen sich helle  „Lichtlöcher" ab. Von der Decke hängen sieben „Büschel" aus schwarzen Gummischnüren herab, in deren Innerem Leuchtkörper verborgen sind: die Quelle der Lichtflecken, die den Raum scheinbar schachtartig in die Tiefe öffnen.

Vielfältige Assoziationen stellen sich beim Betrachten und Begehen der Installation ein, verbunden mit einem intensiven Wahrnehmungserlebnis, das in einen stillen Dialog zwischen Objekt und Betrachter mündet. Die „Sphären-Körper", nur an dünnen Drähten befestigt, scheinen zu schweben, im Luftzug fangen sie sachte an sich zu bewegen, dadurch beginnen auch die Lichtflecken auf dem Boden zu tanzen, zu vibrieren. Die Körper selbst wirken in ihrer unterschiedlichen Größe wie individuelle Lebewesen, wie Fetische einer fremden Kultur, wie Gestalt gewordene Geister von Verstorbenen, oder aber wie organische Zellkörper, wie isolierte mutierte biologische Organisationsformen.

Inge Herold, Kunsthalle Mannheim, 2008

 

Birgitta Weimer's work "Spheres" attracts magically: Through a narrow door, one enters a dark, narrow rectangular room; bright "holes of light" stand out on the floor. Seven "tufts" of black rubber cords hang down from the ceiling, with luminous bodies hidden inside: the source of the light spots that seem to open up the room like shafts into the depths.

A variety of associations arise when viewing and walking through the installation, combined with an intense perceptual experience that leads to a silent dialogue between object and viewer. The "sphere-bodies", attached only to thin wires, seem to float, in the breeze they gently begin to move, thus the light spots on the floor also begin to dance, to vibrate. The bodies themselves, in their different sizes, seem like individual living beings, like fetishes of a foreign culture, like spirits of the deceased that have taken shape, or like organic cell bodies, like isolated mutated biological forms of organization.

Inge Herold, Kunsthalle Mannheim, 2008